Essbare Wildpflanzen zubereiten – Rezepte und Vorschläge
Essbare Wildpflanzen zubereiten – Vorschläge und Rezepte
Essbare Wildpflanzen haben fast immer Hochsaison, im Frühling und Sommer natürlich ganz besonders. Wir haben für euch ein paar Ideen für leckere und heilende Zubereitungsmöglichkeiten. Dazu verarbeiten wir die Wildpflanzen, die besonders jetzt im Juni häufig zu finden sind. Im letzten Artikel Essbare Wildpflanzen – Eine Bereicherung auf dem Speiseplan haben wir euch bereits einige wichtige Tipps mit auf den Weg gegeben, die ihr beim Wildpflanzen-Sammeln beachten solltet, heute stellen wir euch einige Pflanzen vor, die gerade Hochsaison haben. Außerdem bekommt ihr zu jeder Pflanze einen Vorschlag für die Zubereitung.
Giersch-Pesto
Der Giersch: Für Gärtner eher lästig, auf dem Speiseplan der absolute Hit. Statt das vermeindliche Unkraut zu bekämpfen, kann es zu leckeren Gerichten verarbeitet werden. Was sich lohnt, denn der Giersch enthält viele Vitamine und Mineralstoffe. Er kann zum Beispiel als Tee getrunken werden und wirkt so unter anderem gegen Rheuma und Gicht. Er eignet sich aber auch hervorragend als Zutat für Suppen und Salate.
Eine sehr leckere Verwendung findet der Giersch in einem Pesto.
Zutaten:
100 g Giersch
75 g Pinien- oder Sonnenblumenkerne
250 ml Olivenöl
100g Parmesan
Salz und Pfeffer
Optional Knoblauchzehen
Zubereitung: Den Giersch gut waschen, trocknen und von dickeren Stängeln befreien. Dann alle Zutaten klein schneiden und vermengen oder in einen Mixer gegeben und zerkleinern. Anschließend kommt das Pesto in ein sauberes Schraubglas. Eine Schicht Öl obendrauf und fest verschlossen ab damit in den Kühlschrank.
Holunderblüten-Sirup
Bis Ende Juni blüht der Holunder und verströmt einen herrlichen Duft. Er eignet sich wunderbar für die Herstellung von Tee bei Fieber und Erkältung, aber auch als Zutat für Gelees und Limonaden. Zu Sirup verarbeitet sind die Holunderblüten eine tolle erfrischende Zutat für sommerliche Getränke.
Zutaten:
20-25 Holunderblütendolden
1 kg Zucker
1 Bio-Zitrone (in Scheiben geschnitten)
1 Liter Wasser
Flaschen
1 Sieb oder Geschirrtuch
Zubereitung: Der Zucker wird im Wasser aufgekocht und köchelt dann fünf Minuten unter Rühren weiter. Dann fügst du die gewaschenen Holunderblütendolden und die Zitronenscheiben in den noch heißen Sirup und lässt ihn 24 Stunden ziehen. Am nächsten Tag wird die Flüssigkeit durch ein Sieb oder, wer den Sirup klarer haben möchte, durch ein Geschirrtuch abgeseiht. Danach wir er nochmal für fünf Minuten aufgekocht. Anschließen füllst du den noch heißen Sirup in saubere Flaschen.
Spitzwegerich-Sirup gegen Erkältungsbeschwerden
Spitzwegerich ist vielen von uns wahrscheinlich bekannt als hilfreicher Hustensirup während der Erkältungszeit. Das Heilkraut hat nämlich besonders positive Auswirkungen auf die Atemwege. Außerdem stillt der Spitzwegerich juckende Mückenstiche und hilft bei der Wundheilung. Aber auch in der Küche kommen seine Blätter und Blüten zum Einsatz. Wir haben heute aber ein Rezept für den Klassiker: den Spitzwegerich-Sirup. Da die Zubereitung einige Zeit in Anspruch nimmt, empfiehlt es sich, bereits jetzt damit loszulegen, so steht er zur Erkältungszeit sofort parat.
Zutaten:
zwei Handvoll Spitzwegerichblätter
250 g Zucker
1 Bio-Zitrone
Zubereitung: Den Spitzwegerich, wenn nötig waschen und trocken tupfen. Die Blätter quer in ca. 1 cm große Stücke schneiden. Die Blätter werden dann abwechselnd mit dem Zucker in einem sauberen und desinfizierten Glas geschichtet. Zwischendurch die Masse immer wieder mit Hilfe eines Löffels festdrücken. Zum Schluss kommt nochmal eine Lage Zucker auf den Spitzwegerich und sollte ihn gut bedecken. Danach wird das Glas verschlossen und zum Durchziehen für zwei Monate an einem dunklen Ort aufbewahrt. Nach zwei Monaten wird der Sirup in einem Wasserbad langsam erwärmt. Anschließend gebt ihr den Saft der Zitrone sowie 20 mal abgekochtes, warmes Wasser hinzu und lasst den Sirup zwei Stunden ziehen. Danach gießt ihr ihn durch ein Sieb in ein neues, desinfiziertes Schraubglas ab. Nun ist er bei den ersten Erkältungsanzeichen zur Stelle.
Wilkräuter-Salat mit Gänseblümchen
Das Gänseblümchen ist wohl die hübscheste unter den essbaren Wildpflanzen und ein echtes Allround-Talent. Seinen Einsatz finden seine rosafarbenen Blüten als leckere Zugabe zu Wildkräutersalaten oder als frisch aufgebrühter Tee bei Erkältungen. Äußerlich angewandt hilft das Gänseblümchen bei kleinen Wunden und Hautleiden wie Akne oder Neurodermitis. Wenn ihr Lust habt fleißig Gänseblümchen zu sammeln, dann könnt ihr die Blüten zu einem leckeren Gelee verarbeiten. Wir stellen euch heute die Variante Wildkräuter-Salat vor mit den Pflanzen, die ihr aktuell finden könnt. Diese lassen sich je nach Geschmack bunt variieren.
Zutaten:
ein bis zwei Handvoll Gänseblümchenblüten
Dann könnt ihr essbare Wildpflanzen nach Belieben zusammenstellen. Aktuell findet ihr diese häufig:
eine Handvoll Löwenzahnblätter (die kleinen schmecken weniger bitter)
eine Handvoll Gierschblätter
eine Handvoll Vogelmiere
optional 1 Zwiebel
Für die Vinaigrette:
6 EL Olivenöl
3 EL Essig (Sorte nach Belieben)
1 TL Honig
1 TL Senf
Salz und Pfeffer
Zubereitung: Alle Kräuter gut waschen und bis auf die Gänseblümchenblüten in kleine, mundgerechte Stücke schneiden oder rupfen. Die Zutaten für die Vinaigrette vermengen. Von den Gänseblümchenblüten stellt ihr am besten einige als Dekoration beiseite, bevor ihr die Kräuter (mit einer klein geschnittenen Zwiebel) in einer Schüssel vermengt. Dann kommt das Dressing darüber und der Salat wird mit den restlichen Gänseblümchenblüten dekoriert. Viele Rezepte wie zum Beispiel das Pesto und den Sirup könnt ihr mit allen erdenklichen essbaren Wildpflanzen zubereiten. Außerdem lassen sich mit den meisten Pflanzen heilsame Tees aufgießen. Da sind der Fantasie fast keine Grenzen gesetzt. Viel Spaß beim Ausprobieren!